Vom 22. bis 24. November 2023 lud das Konsortialprojekt der Universitäten Bielefeld, Paderborn sowie der Bergischen Universität Wuppertal „LiGeDi: Literaturgeschichte(n) erarbeiten – Gemeinsam im Digitalen“ zu einer Tagung im Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf ein. Auch eine Teilnahme via Livestream (siehe Teilnahmehinweise und Programm auf der Website) war möglich.
Unter dem Tagungstitel „Literaturgeschichten in der digitalen Lehre“ wurden Literaturwissenschaftler*innen zusammengeführt, die sich in den vergangenen Jahren sowohl aus praktischer als auch aus programmatischer Perspektive mit den Möglichkeiten und Schwierigkeiten digitaler Lehre im Fach auseinandergesetzt hatten. Digital- und Präsenzlehre wurden dabei bewusst nicht als Fronten verstanden, deren Vor- und Nachteile gegeneinander ausgespielt wurden. Stattdessen wurden unter anderem auch die Herausforderungen und Chancen hybrider Szenarien in der Lehre analysiert.
Der Abend des zweiten Tages schloss mit einer Autorenlesung von Jörg Piringer ab.
Das Ziel des Projektes „LiGeDi: Literaturgeschichte(n) erarbeiten – Gemeinsam im Digitalen“ bestand darin, für vier literaturgeschichtliche Zeiträume (1100-1600, 1600-1800, 1800-1900 und 1900-2000) digitale Lerneinheiten zu konzipieren, in denen die Inhalte von Studierenden der Germanistik-Studiengänge kollaborativ bearbeitet wurden. So konnten sie am Material selbst handlungsorientiert Erfahrungen literaturhistoriographischer Tätigkeiten machen und sich substantielle Kenntnisse der Literaturgeschichten, aber auch des disziplinären Arbeitens, gemeinsam aneignen. Die Kurse wurden an den drei universitären Verbundstandorten Bielefeld, Paderborn und Wuppertal curricular implementiert und durch die Bereitstellung als OER auch international nutzbar gemacht.
Das Projekt wurde über die Förderlinie Freiraum 2022 der Stiftung Innovation in der Hochschullehre finanziert. Wir konnten dabei auf Erfahrungen des Pilotprojekts „KoLidi – Kollaborative Literaturgeschichte digital und interaktiv“ zurückgreifen, in dem wir uns eingehend mit konzeptionellen Fragen zur Planung und Gestaltung sowie zum Einsatz digitaler Lehr-/Lernumgebungen beschäftigt hatten.
Kernstück der weitgehend barrierefreien Kurse sind studentische Arbeitsgruppen in der Studieneingangsphase und ihre gemeinsame Arbeit. Schon die Lerneinheiten selbst werden von Fachkolleg:innen und Projektmitarbeiter:innen mit kontinuierlicher studentischer Partizipation erstellt. Um die lektüreintensiven Lerneinheiten fachgerecht und multimedial anzuleiten und die Studierenden zu selbstgesteuertem Lernen zu animieren, werden die Materialien mit kurzen Lernvideos, Podcasts und interaktiven Inhalten angereichert.
Die OER-Kurse werden modular als Lernumgebungen für das LMS Moodle konzipiert und können so flexibel auf lokale Gegebenheiten wie spezifische Nutzergruppen angepasst werden. Insgesamt eignen sich die Kurse als Moduläquivalent, sie können aber auch in Teilen in Seminare integriert werden.
Zur Nachhaltigkeit des innovativen Vermittlungsansatzes bieten die Projektmitarbeiter:innen standortübergreifende Weiterbildungsformate an, die Lehrende in der Nutzung und Weiterverarbeitung der Materialien anleiten.
Unsere erstellten Materialien und weitere Informationen finden Sie auf unserer Projekthomepage.
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